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Die häufigsten Fütterungsfehler bei BARF!

Ein Tier zu BARFEN bzw. mit selbst hergestellten Rationen zu ernähren ist nicht schwer und es sollte auch keine Wissenschaft daraus gemacht werden. Trotzdem muss man einige Punkte beachten, damit das Tier alle wichtigen Nährstoffe über die Nahrung erhält, was es für ein gesundes Leben braucht, ohne dass Probleme daraus resultieren. 

Im Folgenden zeigen wir die häufigsten Fütterungsfehler auf, damit ihr in Zukunft genau diese Fehler vermeiden könnt: 

1. Gekochte Knochen

NIEMALS gekochte Knochen oder Gräten füttern! Das kann für dein Tier lebensgefährlich werden, da die Knochen splittern und die Gräten abbrechen und im Hals steckenbleiben können! 

Knochen müssen immer roh gefüttert werden. Einen rohen Fisch mit Gräten kann man ebenfalls bedenkenlos füttern.

Man sollte auf sehr harte Knochen wir Röhrenknochen, Ochsenschwanz und Markknochen verzichten, da hier die Verletzungsgefahr sehr hoch ist und die Zähne beschädigt werden können.

2. Rohes Schweinefleisch

Fleisch vom Wildschwein und auch vom Hausschwein kann den lebensgefährlichen Aujeszky-Virus enthalten, der für Hund und Katze in jedem Fall tödlich endet. Deshalb nie rohes Schweinefleisch füttern.

Durch Kochen des Fleisches bei einer Kerntemperatur zwischen 80 und 100 Grad wird der Virus zerstört. Dann kann das Fleisch auch verfüttert werden.

3. Auftauen in der Vakuum-Verpackung

Wenn du Fleisch auftaust, dann bitte nicht in der Vakuumverpackung. Entweder die Verpackung anstechen oder das Fleisch zum Auftauen in eine Schüssel geben! Unter Luftabschluss kann sich das Bakterium Clostridium botulinum bilden, dessen Ausscheidungen giftig und somit lebensgefährlich sind.

4. Beutetier-Aufteilung vernachlässigen

Wenn du dich nicht an das Beutetierprinzip hältst, kann es früher oder später passieren, dass dein Tier Mangelerscheinungen zeigt.Der tierische Anteil liegt üblicherweise zwischen 70% und 80% und ist wiederum in 50% Muskelfleisch, 20% Pansen, 15% Innereien und 15% Fleischknochen aufgeteilt. Der pflanzliche Anteil liegt bei 20% bis 30% und beinhaltet Gemüse, Obst und gegebenenfalls Getreide.

Wenn diese Aufteilung angewendet wird plus der nötigen Zusätze, dann ist auch eine ausreichende Versorgung mit den nötigen Mineralstoffen und Vitaminen sichergestellt.

5. Einseitige Fütterung

Sorge für Abwechslung im Napf. Mit einer Auswahl von 2-3 Beutetieren und verschiedenen Obst- und Gemüsesorten ist die Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen gesichert.

6. Energiearme Fütterung

Für einen gesunden Hund sollte die Ration immer mindestens 15% Fett vom Muskelfleischanteil enthalten. Katzen bekommen üblicherweise 10% Fett auf die gesamte Futtermenge gerechnet. 

Fett ist der wichtigste Energielieferant für dein Tier. Manche Hunde vertragen auch Kohlehydrate gut, für die Katze kommen diese als Energielieferanten jedoch nicht in Frage. Da Kohlenhydrate aber eher schnelle Energie liefern, machen sie nicht so lange satt wie Fett. 

Eiweiß sollte nicht als Energiequelle dienen, denn bei der Verstoffwechslung von Eiweiß entstehen Abfallprodukte, die auf Dauer Leber und Nieren schädigen können. 

Verwende unseren Fettrechner, dann kannst du mühelos den benötigten Fettgehalt für dein Tier berechnen.

7. Schilddrüsengewebe füttern

Kehlköpfe und Kopffleisch-Mischungen sollten nicht gefüttert werden, da die darin enthaltenen Schilddrüsenhormone die Schilddrüse und ihre Funktion beeinflussen und den Hormonhaushalt stören können und man dadurch eine Schilddrüsenüberfunktion provozieren kann.

8. Oxalsäurehaltige Lebensmittel

Gemüse und Getreide, die sehr oxalsäurehaltig sind, sollten nur in geringen Mengen gefüttert werden, da diese die Aufnahme von Calcium hemmen. Hier bietet es sich an, diese Sorten zu kochen und das Kochwasser wegzuschütten. 

Oxalsäurehaltige Sorten sind Spinat, Mangold, Rharbarber, Rote Rüben, Amaranth und Weizenkleie.

9. Getreidelastige Fütterung - Phytinsäure

Wenn sehr viel Getreide gefüttert wird, hat man ebenfalls das Problem, dass die Aufnahme von Calcium durch die, in Getreide enthaltene Phytinsäure gehemmt wird. Hunde, die mit sehr getreidelastigem Futter gefüttert werden, haben demnach einen höheren Calcium-Bedarf.

Der Anteil an gekochtem Getreide sollte deshalb maximal 10% – 15% betragen. 

Phytinsäurehaltige Getreidesorten sind Soja, Mais, Quinoa, Bohnen und Reis.  

10. Thiaminasereiche Fische

Fische wie Karpfen, Hering, Flunder, Kabeljau, Seelachs, Zander, Wels und Thunfisch enthalten das Enzym Thiaminase. 

Dieses Enzym zerstört das Vitamin-B1 und ruft einen Vitamin-B-Mangel hervor, wenn über längere Zeit thiaminasereicher Fisch gefüttert wird. 

Entweder man füttert diese Fische zusammen mit Bierhefe oder Buchweizen, um den Verlust wieder auszugleichen oder man erhitzt den Fisch. Thiaminase wird durch Erhitzen zerstört und ist vor allem in den Innereien der oben genannten Fischarten zu finden.

11. Überdosierung von Zusätzen

Weniger ist oft mehr! Mit Zusätzen sparsam umgehen und sich an die Dosierungen halten!

Seealgen, Lebertran, Kräutermixe, Kalziumpräparate und Öle können sehr schnell überdosiert werden, was zu einer Überversorgung führen kann oder auch einen sekundären Nährstoffmangel verursacht.

Wenn man sich an die Beutetieraufteilung hält, benötigt man nur sehr wenige Zusätze wie Seealgen, Lebertran (falls kein Fisch gefüttert wird), Öl und für die Katze Taurin.

12. Gemüse einfach weglassen

Viele Hunde und Katzen mögen kein Obst oder Gemüse. Bitte nicht einfach weglassen, da den Tieren sonst die Faserstoffe fehlen. Diese sind wichtig für die Darmperistaltik und dienen als Nahrung für das Mikrobiom im Darm. 

Wenn du ein Tier zu Hause hast, das Obst oder Gemüse verweigert, kannst du es entweder durch Flohsamenschalen ersetzen oder du fütterst verschiedene Futterkräuter. Kokosraspeln und Nüsse / Samen sind auch gute Faserstofflieferanten und Quellen für sekundäre Pflanzenstoffe.