Magendrehung! Der Alptraum jedes Hundehalters!
Eine Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Notfall, der sofort behandelt werden muss, um nicht tödlich zu enden. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie man eine Magendrehung erkennt und was man sofort tun sollte, um das Leben des Tieres retten zu können.
Welche Rassen sind betroffen?
Eine Magendrehung kann jeden Hund treffen. Wird aber häufig bei größeren Rassen mit einem tiefgehenden Brustkorb beobachtet, wie zB. Berner Sennenhund, Bernhardiner, Boxer, Dt. Dogge, Dt. Schäferhund, Dobermann, Greyhound, Hovawart, Irischer Wolfshund, Landseer, Molosser, Neufundländer und Rottweiler.
Man nimmt an, dass Hunde, die familiär vorbelastet sind, sprich, die Eltern oder Geschwister bereits betroffen waren, ein höheres Risiko haben eine Magendrehungen zu erleiden. Deshalb ist es immer ratsam, bereits den Züchter darauf anzusprechen.
Auch ältere alte Hunde oder Hunde mit einer Schwäche des Bindegewebes haben ein erhöhtes Risiko, da die Bänder, an denen der Magen quasi aufgehängt ist, zu schwach sind. Doch auch kleine Hunde oder Katzen können eine Magendrehung erleiden.
Wie entsteht eine Magendrehung?
Der Magen des Hundes ist durch flexible Bänder mit der Bauchhöhle verbunden und wird durch die Speiseröhre und dem Dünndarm in einer stabilen Position gehalten. Wenn das Bindegewebe schwach ist, dann besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich der Magen um die eigene Achse dreht.
Milz und Blutgefäße werden abgeschnürt, der Kreislauf sackt ab, der Bauch wird durch Gasbildung stark aufgebläht und der Hund bekommt nur noch schlecht Luft.
Auslöser einer Magendrehung
Die genauen Auslöser einer Magendrehung sind bis dato unklar. Es gibt jedoch einige bekannte Faktoren, die eine Magendrehung begünstigen können:
✔ Fressen zu großer Portionen
✔ Füttern von Trockenfutter, dass lange im Magen liegt und aufquillt
✔ Gieriges Fressen und hastiges Schlingen des Futters
✔ wenn zu viel Luft beim Fressen abgeschluckt wird, durch zB erhöhte Futternäpfe
✔ durch zu stark blähende Futterbestandteile, wie zB Kohlgemüse
✔ Trinken sehr großer Wassermengen
✔ Spielen und Toben nach dem Fressen
Symptome einer Magendrehung
✔ Stark aufgeblähter Bauch – wenn man auf den Bauch klopft, hört man ein trommelähnliches Geräusch
✔ Starke Unruhe – der Hund läuft ständig hin und her und kann nicht zur Ruhe kommen
✔ Tiefhängender Kopf, eingezogener Bauch, gekrümmter Rücken
✔ Hund will nicht fressen, hat aber starken Speichelfluss
✔ Vergebliche Versuche zu erbrechen – hat häufig Würgereiz
✔ Vergebliche Versuche Kot abzusetzen
✔ Aufgeblähter Bauch kann auf die Lunge drücken und zu Atemnot führen
✔ Teilnahmslosigkeit bis hin zu Schockzustand
✔ Stark erhöhter Puls, Herzrhythmusstörungen
✔ Blasse Schleimhäute
Sofortmaßnahmen
Zeigt der Hund eines oder mehrere der oben genannten Symptome einer Magendrehung, sollte man sofort einen Tierarzt bzw. die Tierklinik anrufen und kurz erklären, worum es sich handelt. Der Transport zum Tierarzt sollte schnellstens erfolgen, da der Hund so schnell wie möglich behandelt werden muss. Magendrehungen kommen gern abends oder nachts vor, bitte nicht bis zum Morgen warten. Da kann es schon zu spät sein.
An einer OP führt kein Weg vorbei. Sofort nachdem der Hund stabilisiert wurde, wird er für die Operation vorbereitet. Während der OP wird der Magen auf der Bauchinnenseite fixiert, um eine wiederholende Magendrehung zu vermeiden. Wenn dies nicht gemacht wird, beträgt die Rezidivrate circa 80%, ansonsten kann diese auf 5% gesenkt werden.
Spätfolgen
Viele Hunde, die eine Magendrehung überleben, leiden leider an Folgeerkrankungen. Magengewebe, das durch die abgeschnittene Blutversorgung abgestorben ist, bleibt zerstört. Die Magentätigkeit des Hundes kann so sein Leben lang eingeschränkt sein, wodurch er eine spezielle Ernährung benötigt. Die Milz kann geschädigt sein, Herzrhythmusstörungen, Atemprobleme, Organschäden können zu einem Schock führen, der zum Tod führt.
Deshalb ist es sehr wichtig, auch nach der Operation einige Dinge zu beachten. Ruhe ist sehr wichtig und Stress sollte unbedingt vermieden werden. Fütterung kleiner Mahlzeiten über den Tag verteilt, keine langen Spaziergänge, Treppensteigen ist auch sehr schlecht.
Präventive Maßnahmen
✔ Auf Rohfütterung umstellen
✔ Mindestens 2, besser 3 mal am Tag füttern
✔ 1 Stunde vor und nach dem Essen nicht und keine großen Mengen auf einmal trinken lassen
✔ Futterschüssel soll am Boden stehen
✔ Den Hund nicht sofort nach der Fütterung bewegen
✔ Stress vermeiden
✔ Wenn der Hund das Fressen hastig runterschlingt – Anti-Schling-Napf