1. Hochwertiges, nährstoffreiches Futter
Nicht nur während des Fellwechsels, besonders aber in dieser für den Körper anstrengenden Zeit, sollte man darauf achten, dass man seinem Hund qualitativ gutes, nährstoffreiches Futter anbietet. Am besten geeignet sind selbst zubereitete Rationen mit frischen Komponenten. Das Futter sollte hochwertiges Protein in Form von Muskelfleisch, Eiern, Milchprodukten oder Fisch enthalten. Auch Braunhirse wird gern zur Unterstützung für Haut, Fell und Krallen genutzt, da sie reich an Kieselsäure ist.
Wenn man nicht barfen oder für seinen Hund kochen möchte, kann man auf hochwertiges Nassfutter zurückgreifen, dass man selbst nach Bedarf aufwerten kann. Hier sollte man vor allem auf die Inhaltsstoffe achten, die verwendet werden. Solltest du Hilfe benötigen, um das richtige Nassfutter zu finden, kannst du dich gerne jederzeit bei mir melden.
2. Omega 3-6-9 Fettsäuren
Da die entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren eine große Rolle für eine normale Hautfunktion und Hautstruktur spielen, kann die Ergänzung des Futters mit hochwertigen Ölen während des Fellwechsels unterstützend wirken.
Hier eignet sich besonders eine Kombination von Fischöl mit Hanf- oder Leinöl. Ich bevorzuge Hanföl, da Leinöl üblicherweise sehr schnell ranzig wird.
Alle Öle sollten mit Vitamin E stabilisiert werden. Es gibt auch Kombi-Öle, wie zB das Omega 3-6-9 Öl von Pahema. Das ist ein gemischtes Fischöl, mit einem kleinen Anteil Borretschöl und Vitamin E.
Hier gibts die Links zu den Produkten:
3. Ergänzungen für die Hautgesundheit
Besonders wichtig für die optimale Unterstützung von Haut und Fell sind B-Vitamine, hier vor allem Biotin.
Roher Eidotter ist ein sehr guter Biotin-Lieferant, sofern Eier gut vertragen werden. Je nach Hundegröße kann man 1-2 Eidotter die Woche füttern.
Des Weiteren kann man in dieser Zeit auch einen Vitamin-B-Komplex nutzen. Entweder aus der Apotheke oder in natürlicher Form als Buchweizenkeimpulver oder Bierhefe.
Unentbehrlich für die Haut- und Fellgesundheit sind die Spurenelemente Zink und Kupfer. Sie werden insbesondere für die Wundheilung und den Stoffwechsel der Haut benötigt. In hochwertigen Futtermitteln sind diese Nährstoffe bereits enthalten und sollten deshalb vorsichtig ergänzt werden.
Besonders schön finde ich hier die Produkte von Pahema: Spurenelemente Plus oder Spurenelemente Sensitiv.
4. Stoffwechselstärkung mit Kräutern
Für deinen Hund ist der Fellwechsel eine große Anstrengung. Es verrichten vor allem die Organe Schwerstarbeit, die stark an Stoffwechsel- und Entgiftungsvorgängen beteiligt sind. Hier vor allem Leber, Niere, Darm, Haut und Lunge. Es gibt sehr viele Kräuter, die man zur Unterstützung nutzen kann:
Mariendistelsamen
wirken leberschützend, unterstützen die natürlichen Regenerationsvorgänge des Lebergewebes und stärken die Verdauungs- und Entgiftungsleistung der Leber. Durch die Stärkung der Leberfunktion wird nicht nur der allgemeine Stoffwechsel optimiert, sondern auch die Verarbeitung von Nährstoffen verbessert.
Artischocke
ist ein wertvolles Kraut für die Hundegesundheit. Sie regt die Produktion von Gallenflüssigkeit an, was nicht nur die Verdauung fördert, sondern auch die Leber bei der Ausscheidung von Giftstoffen unterstützt.
Löwenzahn
unterstützt mit seinen wertvollen Bitterstoffen die natürliche Verdauungsfunktion und die normale Lebertätigkeit. Die Bitterstofferegen die Produktion von Verdauungssäften an und fördern so eine gesunde Verdauung. Gleichzeitig unterstützt Löwenzahn die Nierenfunktion, indem er als sanftes Diuretikum wirkt und so hilft, überschüssige Flüssigkeiten aus dem Körper zu eliminieren.
Gänseblümchen
ist nicht nur eine zauberhafte Frühlingsblume, sondern auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Gänseblümchen fördert die allgemeine Vitalität und stärkt das Immunsystem. Als mildes Diuretikum unterstützt es zudem die Nierenfunktion und hilft, Giftstoffe aus dem Körper zu spülen.
Brennnessel
ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und gilt als stoffwechselanregend, harntreibend (entwässernd) und durchblutungsfördernd.. Sie fördert nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern wirkt auch entzündungshemmend und kann Hautirritationen lindern, die während des Fellwechsels auftreten können.
Goldrute
konzentriert sich auf die Entgiftungstätigkeit der Niere und unterstützt den Organismus bei der Ausleitung von Abfallstoffen. Somit wird der Stoffwechsel unterstützt, der in der Zeit des Fellwechsels besondere Unterstützung braucht.
Giersch
ist reich an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Er wirkt harntreibend und entgiftend. Dabei spült er fleißig Harnsäure aus dem Körper, was wiederum wichtig bei Nierenschwäche ist. Hier verwendet man die jungen Blätter.
Birkenblätter
wirken harntreibend, entwässernd, entzündungshemmend und stoffwechselanregend. Durch ihren Gehalt an Vitamin C wirken sie abwehrstärkend und haben eine gute Wirkung auf Haut und Fell.
Man kann die einzelnen Kräuter entweder selber sammeln und frisch zum Futter dazugeben. Hier sollte man vor allem darauf achten, dass man Plätze wählt, die nicht durch Verkehr und Umweltverschmutzung beeinträchtigt sind.
Es gibt mittlerweile auch sehr gute Kräutermischungen, mit denen man arbeiten kann. Hier habe ich ein paar für euch zusammengefasst:
5. Unterstützung der Darmgesundheit
Damit der Körper die Nährstoffe, die er im Zuge des Fellwechsels durch hochwertige Nahrungs- und Ergänzungsmittel bekommt auch gut verwerten kann, ist ein gesunder Darm die Grundvoraussetzung. Außerdem ist mittlerweile bekannt, dass 75% des Immunsystems im Darm zu finden sind. Deshalb ist es enorm wichtig, den Darm zu unterstützen. Dies erfolgt meist in 4 Schritten und über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten.
1. Schritt – Darmreinigung
Damit eine Darmsanierung erfolgreich sein kann, muss man eine gute Grundlage schaffen. Daher sollte man den Darm zuerst von Schlacken, Toxinen und Abfallstoffen befreien. Dazu eignen sich natürliche Mittel, die die schädlichen Stoffe binden und nach draußen transportieren, wie zB Huminsäuren (Naturmoor oder Sobamin), Heilerde, Bentonit, Zeolith und Flohsamenschalen.
2. Schritt – Schleimhautpflege
Damit sich die Darmbakterien wohlfühlen, bedarf es einer intakten Darmschleimhaut. Um diese zu pflegen, kann man natürliche Mittel wie oben genanntes Naturmoor, Flohsamenschalen, Ulmenrindenpulver, Colostrum oder L-Glutamin einsetzen. Diese Mittel legen einen Schutzfilm über die Darmschleimhaut, wirken entzündungshemmend und stärken die Darmschleimhaut, damit diese sich wieder langsam erholen kann.
3. Schritt – Verbesserung des Darmmilieus
Hier setzt man hauptsächlich Präbiotika ein. Die Faserstoffe dienen als Nahrung für die Darmbakterien. Hier sollte man eine gute Mischung verwenden, damit soviele Darmbakterien wie möglich Nahrung finden. Man verwendet hier entweder faserreiches Gemüse wie Pastinake, Karotte, Kürbis, Chicoree, Topinambur oder Maniok oder Faserstoffe mittels Nahrungsergänzungen. Hier gibt es einige Produkte von Pahema oder Barf Kultur.
Akazienbaumsaftpulver von Barf Kultur
4. Schritt – Stärkung der Darmbakterien
Im letzten Schritt werden lebensfähige Bakterienkulturen, sogenannte Probiotika, hinzugefügt. Diese enthalten viele unterschiedliche lebensfähige Bakterienkulturen, wie zB Bifidobakterien, Lactobazillen, Enterokokken, E-Coli-Bakterien und viele mehr. Diese siedeln sich aber nicht im Darm an, wie oft fälschlicherweise behauptet wird, sondern übernehmen wichtige Funktionen im Darm, die das ansässige Mikrobiom durch eine Dysbiose nicht mehr ausführen kann. So kann sich das körpereigene Mikrobiom wieder erholen und nach und nach seine Aufgaben wieder selbst übernehmen. Die Gabe von Pro- bzw. Synbiotika sollte auf alle Fälle für einen längeren Zeitraum geplant werden.
6. Flüssigkeitsversorgung
Eine gute Flüssigkeitsversorgung ist entscheidend für eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell. Wenn dein Hund nicht genügend trinkt, gibt es einige Möglichkeiten, ihn zum Trinken zu animieren. Entweder du gibst einen extra Schuss Wasser ins Futter oder einen Schuss Milch, ein wenig Leberpastete oder den Thunfisch-Saft ins Trinkwasser.
7. Regelmäßiges Bürsten und Kämmen
Regelmäßiges Bürsten hilft, lose Haare zu entfernen und verhindert, dass sich abgestorbene Haare in der Unterwolle verfangen. Dies ist besonders wichtig bei Hunderassen mit dichtem Fell.
8. Professionelle Pflege
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, einen professionellen Hundefrisör aufzusuchen, der spezielle Behandlungen für den Fellwechsel anbietet, wie z.B. das Ausdünnen der Unterwolle.
Fazit
Eine gezielte und umfassende Pflege während des Frühjahrs-Fellwechsels kann einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden des Hundes leisten.
Die vorgestellten Tipps, von hochwertiger Ernährung bis zur Unterstützung durch Kräuter, mit speziellen Fokus auf die Darmgesundheit, bieten einen ganzheitlichen Ansatz. Durch die Kombination dieser Maßnahmen kann nicht nur der Fellwechsel selbst angenehmer gestaltet, sondern auch die langfristige Haut- und Fellgesundheit des Hundes nachhaltig gefördert werden. Ein bewusster Umgang mit Ernährung, Pflege und natürlichen Hilfsmitteln schafft somit die Basis für ein gesundes Hundeleben.
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